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LTE (Long Term Evolution) wird als neuer Mobilfunkstandard UMTS mittelfristig verdrängen, daran lassen die Absichtserklärungen der Mobilfunkbetreiber keinen Zweifel mehr. Die Telekom, Vodafone und O2 haben LTE im Rahmen erster Pilotprojekte bereits erfolgreich in Betrieb genommen, einzig E-Plus zeigt sich noch reserviert gegenüber dem mobilen Internet der neuesten Generation.

Mobiles Internet in Festnetzqualität

So lässt sich das Leistungsvermögen von LTE prägnant zusammenfassen. Künftig kann mit dem Surfstick schneller gesurft werden als mit einem DSL Anschluss. Bereits die jetzt in Betrieb genommenen ersten Sendemasten ermöglichen zumindest theoretisch Downloads mit mehr als 100 MBit/s. Da die tatsächlich erreichbaren Geschwindigkeiten im mobilen Internet von der Netzauslastung abhängen, sind derartige Geschwindigkeiten zunächst nur unter Idealbedingungen erreichbar, wenn sich nur ein Endgerät mit Surfstick innerhalb einer Mobilfunkzelle befindet. Es sind jedoch bereits erheblich schnellere Varianten mit mehr als 1 GB/s erfolgreich getestet worden, weswegen gegenwärtig schwer vorhersagbar ist, welche Geschwindigkeiten in einigen Jahren erreichbar sein werden. LTE weist im Vergleich zu UMTS neben den hohen Geschwindigkeiten zwei weitere entscheidende Vorteile auf, die es zu einem vollwertigen Festnetzersatz machen: Die Reaktionszeit der Webserver bei Useranfragen (Latenzzeit) ist deutlich kürzer als bei UMTS und erreicht DSL-Niveau. Hinzu kommt, dass die Reichweite einer Sendestation durch preiswerte Relaisstationen vergrößert werden kann. Diese arbeiten ähnlich wie ein WLAN Verstärker und erlauben es, mit deutlich weniger Basisstationen eine vollständige Netzabdeckung zu erreichen.

LTE zunächst als Festnetzersatz im Einsatz

Angesichts dieser Eigenschaften ist es konsequent, dass die Netzbetreiber zunächst Lücken in der DSL Versorgung durch das neue mobile Internet beseitigen. Abgesehen davon, dass sie sich dazu bei der Versteigerung der Funkfrequenzen verpflichtet haben, gibt es dafür einen zweiten Grund: Es fehlt noch an mobilen Endgeräten. Zwar bietet Vodafone seit Dezember 2010 einen ersten LTE Surfstick an, aber LTE-fähige Handys sind bislang auf dem deutschen Markt nicht verfügbar. Erste Modelle werden derzeit in den USA angeboten. Also lautet das erste Ziel, weiße Flecken auf der Breitband-Landkarte zu beseitigen. Dies soll bis Ende 2011 erfolgen, ab diesem Zeitpunkt werden nach heutiger Planung überall in Deutschland Breitbandanschlüsse verfügbar sein.

Erste Tarife veröffentlicht

Vodafone macht bereits mit der Namensgebung für seine unlängst veröffentlichten LTE Tarife unmissverständlich klar, dass zunächst keine mobile Nutzung beabsichtigt ist. Die Tarife werden unter der Bezeichnung „LTE Zuhause Internet“ angeboten. Der Kunde kann zwischen den Geschwindigkeiten 7,2 MBit/s, 21,6 MBit/s und 50 MBit/s wählen und zahlt dafür zwischen 39,99 Euro und 69,99 Euro monatlich. Der Tarifbezeichnung der Telekom „Call and Surf via Funk“ ist nicht unmittelbar anzusehen, dass nur eine stationäre Nutzung beabsichtigt ist. Stattdessen schafft die Telekom Fakten. In einigen ihrer Pilotprojekte findet keine Übergabe zwischen den Basisstationen statt (Handover), weswegen eine mobile Nutzung technisch nicht möglich ist. Telekom Kunden müssen sich übrigens noch ein wenig länger gedulden, der Tarif soll erst ab April 2011 angeboten werden.